Um bei Nacht nicht im Dunklen zu sitzen, ist eine gewisse elektrische Grundausstattung notwendig. Damit im freien Feld, im sogenannten Autark Modus, noch die haushaltsüblichen 230V Geräte funktionieren, muss die Grundelektrik erweitert werden.
Hier stellen sich immer die ersten Grundsatzfragen:
- Welcher Strombedarf wird benötigt?
- Welche Anforderungen und Wünsche hat der Nutzer?
- Welche Gegebenheiten, wie Platz und Gewicht sind vorhanden und müssen eingehalten werden?
Da der Kunde seinen Camper liebt, ist das Wichtigste, dass dieser mit den durchgeführten Arbeiten auch vollständig zufrieden ist und die eingebaute Technik zuverlässig funktioniert!
Damit diesen Ansprüchen genüge getan wird, ist eine ausführliche Beratung am Fahrzeug notwendig! Nach weiteren Rücksprachen geht es dann zur Umsetzung direkt am Fahrzeug.
Installation neuer Elektrik-Komponenten
Beim folgenden LKW (Baujahr 1977) wurde die völlig veraltete Elektrik entfernt und mit neuen Komponenten strukturiert installiert.
Als Basis wurden 2x 105 Ah AGM Batterien von Varta eingebaut. Diese Grundkapazität von 210Ah lässt sich jederzeit durch den Einbau von weiteren Batterien erhöhen.
Als eigentliches Herzstück wurde ein Wechselrichter/Ladegerät als Kombiausführung der Firma Büttner installiert. Der MT ICC 1600 ermöglicht bei Landstromanschluss die Ladung der Versorgerbatterien mit bis zu 60A.
Wenn der Landstrom nicht von außen anliegt, so schaltet der Wechselrichter automisch um. Über die vorhanden 230V Steckdosen ist also nach wie vor die Spannung vorliegend. Allerdings wird immer der Landstrom durch die integrierte Netzvorrangschaltung bevorzugt. Das hochwertige Gerät von Büttner ist so ausgelegt, dass nach einer gewissen Zeit ohne Strombedarf der Wandler in den Standby Modus wechselt. Wenn man den Standby Strom auch noch reduzieren möchte, so schaltet man (über das Bedienteil im Innenraum) den Wechselrichter aus.
Das 230V Netz ist wie mit einer Elektrik Installation im Haus zu vergleichen. Um hier die notwendigen Schutz- und Sicherheitsvorrichtungen einzuhalten ist eine Installation nach VDE Richtlinien Voraussetzung! Hierfür müssen die Kabel, Außensteckdose, Fehlerstromschutzschalter (FI) mit Leitungsschutzschalter und Steckdosen mit Berührungsschutz richtig bestimmt und installiert werden. Damit auch im Fehlerfall diese Schutzeinrichtungen ordentlich arbeiten, ist nach der Installation eine Prüfung nach VDE Richtlinien zwingend notwendig.
Montage einer Solaranlage für Autark-Modus
Eine gewisse Grundladung im Autark Modus lässt sich am besten durch eine Solaranlage gewährleisten. Hierfür wurden auf dem Fahrzeugdach 2x 140 Watt Solarmodule auf Spoiler montiert. Die Platzwahl wurde so gestaltet, dass man jederzeit noch weitere Module installieren kann. Der eingebaute Solarregler versorgt nicht nur die Wohnraumbatterien, sondern erhält auch noch die Starterbatterie mit einem kleinem Ladestrom.
Außerdem wurde ein Trennrelais zwischen der Starter- und den Wohnraumbatterien installiert. Somit lädt die Lichtmaschine bei laufendem Motor auch die Wohnraumbatterien wieder voll.
Viele Geräte, wie zum Beispiel Handys, kann man bereits über USB laden. Darum wurden im Wohnbereich noch ausreichend 12V USB A und USB C Dosen installiert.
Nach der Installation rundet die Funktionsprüfung und Einweisung vom Kunden die ausgeführten Arbeiten ab.